Geknipst: Wie definiert du selber deine derzeitige Musikrichtung?
Patrick Doré: Ich würde mich als einen sehr flexiblen DJ im Rahmen der elektronischen Tanzmusik bezeichnen. Ich spiele also alles von Minimal, über Elektro bis Tech- House usw. Geknipst: Du hast vorhin gesagt, dass du privat gerne Rock- Musik hörst. Hast du eine persönliche Top-5? Patrick Doré: REM, U2, Depeche Mode. Das gefällt mir sehr gut. Dann gefällt mir von früher „Nirvana“ immer noch sehr gut. Geknipst: Drei Dinge die du auf eine einsame Insel mitnehmen würdest? Patrick Doré: 1. Mein Handy, weil ich absolut Handy-süchtig bin. 2. Musik und CD Player, weil Musik definitiv dabei sein muss. 3. Sonnencreme Geknipst: Was sind deine Stärken und Schwächen? Sowohl als DJ als auch privat? Patrick Doré: Ich denke, dass mein Freundeskreis immer auf mich zählen kann. Für die tue ich auch alles. Das sind Leute, die ich seit 10 oder teils 15 Jahren kenne. Das ist meine Stärke. Meine Schwäche ist mit Sicherheit, dass ich sehr nachtragend bin. Das liegt wahrscheinlich auch an meinem Sternzeichen. Ich bin Löwe. Meine Stärke als DJ ist, dass ich flexibel bin. Ich kann auf das Publikum eingehen. Ich zieh nicht gnadenlos meinem Plan durch. Ich versuche mich immer dem Laden und vor allem den Leuten anzupassen und den Abend so passend und schön wie möglich zu gestalten. Meine Schwäche als DJ ist vielleicht, dass ich zu sehr die 80er-Remixe und angehauchte Tracks spiele. Kommt zwar bei vielen gut an, aber bei einigen vielleicht dann doch nicht. Geknipst: Um auf dein Sternzeichen zurückzukommen, glaubst du an Horoskope? Patrick Doré: Nein, eigentlich glaube ich nicht daran. Ich schau da mal drüber, wie jeder, aber mehr auch nicht. Ich mach davon nicht meinen Tag abhängig. Geknipst: Welches Erlebnis in deiner Karriere als DJ würdest du als deinen persönlichen „Höhepunkt“ beschreiben? Patrick Doré: Da würde ich mehrere nennen. Der Moment, indem ich am meisten aufgeregt war, war als ich das aller erste Mal im Palazzo in Bingen gespielt habe. Das war der erste Club, den ich damals auch als Gast besuchte. Da war ich, muss ich gestehen, auch erst knapp 15. Da hab ich mich irgendwie reingemogelt und damals hat Sven Väth dort gespielt. Als ich das erste Mal selber dort gespielt hab mit ca. 20-21 Jahren dachte ich an die Zeit zurück als ich das erste mal dort war. Das war ein sehr bewegender Moment für mich. Was noch erwähnenswert wäre, war der Gig auf dem Wilhelmstraßenfest vor 3 Jahren. Das war damals ein LKW-Truck , der quer über die Straße stand. Man stand als DJ auf einer Höhe von ungefähr 5m und hatte somit einen Blick über die gesamte Wilhelmstraße. Vom Gefühl her war das so, als würde man vor 80-90.000 Menschen spielen, auch wenn mich direkt vielleicht nur so ungefähr 5000 Menschen gehört haben. Das war schon sehr geil. |
Geknipst: Du hast ja schon in sehr vielen Clubs aufgelegt. Welcher Club und welches Publikum haben dich bisher am meisten beeindruckt?
Patrick Doré: Der Club, der mich am meisten beeindruckt hat, war das Monza, aber das alte Monza. Das muss man noch dazu sagen. Die Leute haben alles gut aufgenommen. Man konnte spielen was man wollte, die Leute sind immer abgegangen und haben gefeiert. Geknipst: Was ist das für ein Gefühl für eine Menge tanzender und tobender Menschen, die feiern wollen, Musik zu produzieren? Patrick Doré: Ich verstehe den Job als DJ in gewisser Weise auch als Dienstleister. D.h. man ist dafür verantwortlich, dass die Leute tanzen. Es ist nicht immer der richtige weg, das durch zuziehen, was einem selber gefällt. Das Gefühl dabei ist immer neu. Selbst wenn es ein Club ist, in dem ich regelmäßig spiele. Geknipst: Gab es auch Augenblicke in denen du überlegt hast mit dem Djing aufzuhören? Patrick Doré: Nein, aufzuhören gar nicht. Es gab Momente , in den man mal verärgert war über einen Clubbesitzer oder einen Veranstalter, vielleicht auch mal über einen Kollegen. Aber es gab nie einen Augenblick, in dem ich daran gedacht habe aufzuhören. Es gab mal eine Party, wo ich mich ein bisschen nach dem Sinn der Party gefragt hab. Das war auch ein sehr einschlagendes Erlebnis für mich. Das war in Stuttgart, da habe ich auf dem Christopher- Street-Day, auf einer After-Show-Party aufgelegt. Morgens um 5 Uhr kam der Veranstalter zu mir und hat gesagt ich solle sofort die Musik ausmachen, weil sie auf dem zweiten Floor bei einer Schaumparty jemanden tot raus gezogen haben. In einem solchen Moment fragt man sich sicherlich, ob es das richtige ist. Geknipst: Ist es generell anstrengend als DJ, weil man viel unterwegs ist? Hat man Freizeit? Patrick Doré: Ja, man hat Freizeit. Man muss bei mir dazu sagen, dass ich das nur nebenberuflich mache, ich habe das immer nur nebenberuflich verfolgt. Man hat aber definitiv viel Freizeit. Aber die Wochenenden und die Freunde und auch die Freundin, wenn man denn eine hat, leiden schon darunter. Geknipst: Was machst du Beruflich? Patrick Doré: Ich habe Werbekaufmann gelernt. Ganz klassisch BWL studiert und war jahrelang im Veranstaltungswesen tätig. Jetzt mache ich IT-Consulting und IT-Staffing. Geknipst: Hast du Vorbilder in Bezug auf die Musik? Patrick Doré: Vorbilder nicht direkt, aber es gab Leute, die mich beeindruckt haben, sowohl als DJ als auch als Produzenten. Wen ich da auf alle Fälle nennen muss ist John Aquaviva. Er hat mich musikalisch als auch beim Auflegen sehr beeinflusst. Geknipst: Mit welchem DJ würdest du gerne mal zusammen arbeiten? Patrick Doré: Ganz klar, mit John Aquaviva. |