Flugbegleiterin - Traumjob oder Klischee? 

Nachgefragt Flugbegleiterin - Traumjob oder Klischee?  
Für die einen ist es die Faszination des Schwebens über den Wolken, das Reisen durch die Welt und der ungewöhnliche, niemals routinierte Alltag. Für die anderen ist es bloß das Image der „Saftschubsen“: Flugbegleiterinnen sind willig und Flugbegleiter sind schwul.


Faszination Fliegen - Sein oder Schein?


Doch was steckt tatsächlich dahinter?

Um es kurz zu sagen: Es ist ein knochenharter Job. Man arbeitet immer dann, wenn andere Urlaub haben oder schlafen, Wochenende oder Feiertage gibt es nicht. Nicht selten beginnt ein Arbeitstag schon um 2 Uhr nachts und endet erst 10-14 Stunden später. Und den Passagieren? Denen ist es egal wie viel du geschlafen hast oder ob es vielleicht gerade stressig zuhause ist. Für sie zählt nur, die Pünktlichkeit des Fliegers und das alles zu ihrer Zufriedenheit erledigt wird, natürlich mit einem freundlichen Lächeln der Flugbegleiterin.
Der Flieger ist meist voll ausgebucht und schon beginnen die ersten kleineren Problemchen, schreiende Kinder, genervte übermüdete Passagiere, dem einen ist es zu warm, dem anderen zu kalt, der nächste hat Flugangst und Platz hat ja sowieso niemand genug.


Platzmangel gehört zum Alltag der Flugbegleiter
Wer Flugbegleiter werden möchte, muss je nach Airline mind 1,60/1,65 m groß sein, mind 18 Jahre alt sein und über das Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen, sowie nach Möglichkeit schon vorher in einem Dienstleistungsberuf gearbeitet haben. Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind Pflicht (je mehr Sprachen, desto besser), sowie ein gepflegtes Aussehen und natürlich das gewisse Gespür im Umgang mit Menschen, sowie viel Geduld, beste Umgangsformen und ein gutes Maß an Selbstbewusstsein. Man sollte auch keine Scheu haben mal zu putzen oder Spucktüten in einer Plastiktüte abzutransportieren, denn das gehört natürlich auch dazu.


Ein gepflegtes Äußeres ist ein Muss



Flugbegleiter = Saftschubse?

Der Job des Flugbegleiters beinhaltet viel mehr als das, was der Passagier sieht oder die kurze Ausbildungsdauer von nur 6-8 Wochen erahnen lässt. Es ist ein sehr vielseitiger Job. Man ist Koordinator, Verantwortungsträger, Gastgeber, Psychologe, Kinderbetreuer, Putzfee, Verkäufer, Krankenschwester, Diplomat, Aushängeschild der Firma und in aller erster Linie natürlich auch für die Sicherheit der Passagiere mitverantwortlich. Natürlich alles nur im Rahmen der Möglichkeiten die an Bord eines Flugzeuges vorherrschen. Man kann mit einem Flugzeug eben nicht einfach kurz rechts ranfahren.


Natürlich verlangt niemand ärztliche Fähigkeiten, aber die erste Diagnose und die darauf folgenden Maßnahmen werden im Notfall immer auf einen selbst als Flugbegleiter zurück fallen und diese entscheiden nicht selten über Leben und Tod. Das ist auch der Grund, weshalb man während der Ausbildung auch auf die unterschiedlichsten Krankheitsbilder und Erste Hilfe Maßnahmen, sowie den Defibrilator geschult wird. Ja, man lernt sogar (theoretisch), wie man ein Kind entbindet, denn eins ist gewiss: In der Fliegerei gibt es nichts, was es nicht gibt.
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